Zamárdi

Zamárdi am Südufer des Balaton ist einer der am leichtesten zugänglichen Anlagen.

Die determinierende Rolle der Nähe des Balatons, der Tier- und Pflanzenwelt des Sees zogen die Menschengemeinschaften schon in der Urzeit an.

Demzufolge sind in der Umgebung vom Balaton viel häufiger die Spuren der früheren Zivilisationen aufgefunden worden, als in den weiter liegenden Gegenden.

Auf dem Gebiet von Zamárdi sind abgehend von der Jungsteinzeit auch die Spuren der Völker des Kupfer-, des Bronzen-, des Eisenzeitalters, und später der Kelten und der Römer aufgefunden worden. Ein besonders reiches Fundmaterial ist aus dem awarischen Friedhof zum Vorschein gekommen, laut bestimmten Meinungen konnte dieser einst der größte und reicheste Friedhof des Karpatenbeckens sein. Die Stadthat einen großen Wunsch, und zwar diese Funde nach Zamárdi zurückgebracht und in einem dazu würdigen Schaustellungsplatz zur Schau gestellt werden können.
Die nächste determinierende Zeitperiode fällt schon auf das Zeitalter nach der ungarischen Landnahme.
Der Name der Siedlung taucht auch in den schriftlichen Erinnerungen auf, frühestens in einer auf das Jahr 1082 datierten Urkunde, dann in dem Diplom von 1171 des Königs István III., das völlig als authentisch betrachtet ist. Allerdings muss man wissen, dass die in den späteren Jahrhunderten immer öfter erwähnte Siedlung ihrer Form nach nicht das laut den heutigen Vorstellungen in einem Block lebende Dorf bedeutete, sondern mehrere kleinere Gemeinschaften gemäß der Landgutstruktur. Das ursprüngliche Dorf konnte das dem bedeutenden Weg entlang angesiedelte Egyházaszamárd sein.

Im 16. Jahrhundert wurde das Schicksal der ehemaligen Dörfer von Zamárdi durch die Zerstörungen der Türken besiegelt, die Gegend wurde für eine längere Zeit entvölkert. Das Wiederaufleben der Siedlung ist ab den 30-er Jahren des 18. Jahrhunderts dem Tihanyer Abt Grasso Vilebald und seinem Nachfolger Ágoston Lécs zu danken. Im Jahre 1774 ist auch die katholische Pfarrkirche gebaut worden. Die Hauptnährungsquellen der Bewohner waren der Acker- und Weinbau, das Viehzucht und die Fischerei. Bis zu den 60-er Jahren blieb der Landwirtschaftscharakter dominierend, ab diesen Jahren begann die neue Epoche der Nutzbarmachung des Balatons hinsichtlich des Fremdenverkehrs.

Natürlich sind die Stürme unserer Geschichte der Stadt auch später nicht aus dem Wege gegangen, sie bereiteten viel Schmerz und Traurigkeit den hier lebenden Menschen. Diese stürmischen Ereignisse bedrohten jedoch ihr Dasein nicht mehr.
Heute zählt Zamárdi zu den schönsten, über die längste Liegestelle verfügenden und niveauvolle Dienstleistungen anbietenden Städten des Balatonufers. Sie vereinigt in sich das lustige, vielbewegte Erholungsgelände und den stilleren, naturnahen Stadtteil mit seinen Weinbergen und Touristenwegen im Hintergrund.